Hauzenberg – Freyung 4:2
Trotz der schnellen Führung für die Heimelf kamen die Gäste schnell zum Gleichstand. Im zweiten Abschnitt jedoch steigerten sich die Hausherren und kamen durch zwei Treffer von Sebastian List zum verdienten Dreier. Tore: 1:0 Alexander Starkl (2.); 2:0 Eigentor (8.); 2:1 Patrick Blöchl (11.); 2:2 Max Nendl (23.); 3:2/4:2 Sebastian List (57./65.). SR Johannes Wallner (Steinach); 250.
Hauzenberg nicht besser – aber cleverer
Geiger-Elf nutzt beim 4:2-Erfolg individuelle Fehler des TV – Gäste gleichen frühes 0:2 noch aus
"Wir haben uns wieder selbst besiegt", dieses Fazit zog TV-Trainer Josef Gsödl nach der – aus seiner Sicht völlig unnötigen – 2:4- Niederlage in Hauzenberg. Wie schon in einigen Spielen zuvor brachte sich seine Elf gegen einen keineswegs übermächtigen Gegner durch taktisches Fehlverhalten und individuelle Fehler zumindest um einen Teilerfolg.
Was nützen den Kreisstädtern Aufwand und Einsatz sowie die fraglos starke Offensive, wenn man auf der anderen Seite regelmäßig den Gegner zum Toreschießen einlädt. Bezeichnend: Mit 44 Treffern stellt die Gsödl-Elf die drittbeste Offensive der Liga. Nur die Topteams Osterhofen und Hauzenberg stehen in der Hinsicht besser da. Mit genau so vielen Gegentoren hat man allerdings nur eines weniger kassiert als Schlusslicht Riedlhütte. "Wenn man dann regelmäßig früh einem Rückstand hinterher laufen muss, wird es doppelt schwer", kritisierte der Trainer. Und wenn das – wie am Samstag – auch noch gegen den Tabellenzweiten passiert, sinken die Chancen auf ein Minimum.
In Hauzenberg vergingen keine zwei Minuten, da lag der TV bereits im Rückstand. Nach einem langen Ball konnte FC-Spielertrainer Geiger unbehindert flanken und Torjäger Starkl köpfte wuchtig zum 1:0 ein. "So ein frühes Tor wirft natürlich alle Vorgaben über den Haufen", gab Gsödl zu. Es kam jedoch noch schlimmer: Bei einer Ecke der Gastgeber segelte der Ball über die gesamte Abwehrkette und Stefan Fürst lenkte ihn in der 7. Minute ins eigene Tor. "Da trifft ihn keine Schuld", nahm der Coach den Abwehrchef in Schutz, "der Ball ist ihm unerwartet auf den Schlappen gefallen".
Doch die Gsödl-Schützlinge zeigten Moral und schlugen postwendend zurück. Drei Minuten später setzte sich Daniel König energisch am Flügel durch. Seine präzise Flanke verwerte Patrick Blöchl per Kopf zum 2:1. "Ab da waren wir im Spiel", lobte der Trainer. Spätestens als Blöchl in der 20. Minute mustergültig zu Max Nendl durchsteckte und der am Keeper vorbei zum 2:2 einschob, "war es eine Begegnung auf Augenhöhe".
Wenn man einen frühen Rückstand so bravourös wettmacht, dann muss doch auch noch mehr gehen, war Josef Gsödl überzeugt. Entsprechend motiviert und selbstbewusst startete seine Elf in die zweite Hälfte. Doch wieder einmal brachte man sich leichtfertig um die Früchte der Arbeit. Nach einem Stellungsfehler der Innenverteidigung kam List frei zum Schuss und schlenzte das Leder (56.) unhaltbar zum 3:2 ins rechte Eck. "Aus einer absolut harmlosen Situation darf so etwas einfach nicht passieren", kritisierte der Coach. Als List kurz darauf erneut mit tatkräftiger Unterstützung der Kreisstädter auf 4:2 erhöhte war auch Josef Gsödl bedient. "Wir betreiben viel Aufwand. Doch dann häufen sich die Fehler, wir bekommen Tore zur Unzeit und machen uns alles zunichte. Obwohl wir gut Fußball spielen, lassen wir dadurch einfach zu viele Punkte liegen", so sein Fazit. Das Positive an der Niederlage ist für ihn, dass Hauzenberg zu keiner Zeit besser sondern nur clever die leichtfertigen Fehler ausgenutzt hat. |