Schützenhilfe für Landkreisrivalen
TV bezwingt Neßlbach nach einer Leistungssteigerung im zweiten Abschnitt mit 2:1
So macht man sich bei den Landkreisrivalen beliebt! Mit dem hart erkämpften 2:1-Heimsieg gegen Neßlbach haben die Kreisstädter jedenfalls wertvolle Schützenhilfe für Grafenau und Grainet geleistet, für die die Neßlbacher ja ein direkter (und jetzt weiterhin "greifbarer") Konkurrent im Abstiegskampf sind.
Allerdings gab es auf TV-Seite mindestens so viel Schatten wie Licht. Trainer Sepp Gsödl merkte später an, dass "wir uns das Leben selbst schwer gemacht haben". Taktisch nicht klug hätten seine Schützlinge operiert, zu weit weg von den Gegenspielern seien sie gewesen und außerdem hätten Tempo und Passgenauigkeit im Spiel gefehlt. Das gilt vor allem für die erste Halbzeit, in der "wir Glück hatten, dass wir nicht in Rückstand gerieten". Anders als seine Spieler hatte Gsödl schon nach wenigen Minuten erkannt, wie den hoch stehenden und langsamen DJK-Verteidigern beizukommen wäre: "Hohe, weite Bälle in die Spitze" forderte er – seine Truppe befolgte diese Anweisung jedoch zu selten.
Mehr vom Spiel und bessere Möglichkeiten hatte in den ersten 45 Minuten Neßlbach, so durch Vitous, der mit seinem abgefälschten Schuss am Außenpfosten scheiterte (4.). Für eine der wenigen gefährlichen Aktionen vor dem DJK-Tor sorgte Tobi Irlesberger mit seinem Kopfball, bei dem sich TM Weinberger mächtig strecken musste (12.). Auf der Gegenseite stand plötzlich Herak völlig frei, doch rutschte er beim Schuss weg, so dass TM Martin Knödlseder die Kugel ruhig aufnehmen konnte. Auf der Gegenseite wäre Patrick Blöchl durch gewesen, doch kurz vor dem Strafraum "bremste" ihn Lenk, der mit "Gelb" durchaus gut bedient war. In einer ähnlichen Szene umkurvte Blöchl später sogar noch den Keeper, doch hatte er sich den Ball zu weit vorgelegt, so dass ein Verteidiger klären konnte.
Ansonsten bestimmte jedoch weitgehend der Gast das Geschehen, und er hatte die größte Möglichkeit – eher eine Dreifach-Chance. Nachdem TM Knödlseder das Leder hatte abprallen lassen, war Herak zur Stelle, doch er und Rusnak brachten das Leder auch in drei Versuchen nicht über die Linie, wobei zuletzt Knödlseder und Irlesberger gemeinsam im Liegen klärten.
Kurz vor der Pause fand Herak noch eine tolle Kopfballchance vor, doch auch die konnte er nicht nutzen. "Das Beste an dieser Halbzeit war das 0:0", fand Sepp Gsödl rückblickend. Und er zog Konsequenzen: Er brachte Daniel Pauli, beorderte ihn auf die "Sechs" und nahm weitere Umstellungen vor, die sich auszahlen sollten. Ausgerechnet Pauli war es auch, der schon kurz nach Seitenwechsel zur Führung abstaubte.
Jetzt waren die Kreisstädter besser im Spiel und Patrick Blöchl stand kurz vor dem 2:0, konnte aber diese Riesenchance nicht verwerten. Neßlbach – jetzt nicht mehr so stark wie im ersten Abschnitt – kam auf "billige" Weise zum Ausgleich. Als die Freyunger im Mittelfeld ohne Not den Ball verloren, wurde Rudolf Herak bedient, der – laut Sepp Gsödl aus abseitsverdächtiger Position – zum 1:1 einschob.
Dass sich seine Truppe danach nicht hängen ließ, minderte Gsödls Ärger über das vermeidbare Gegentor beträchtlich. Tatsächlich war der TV bis zuletzt um das Siegtor bemüht, das drei Minuten vor Schluss auch fiel. Patrick Blöchl erkämpfte sich einen eigentlich schon verlorenen Ball und schlenzte die Kugel vom Strafraumeck aus zum 2:1 genau ins Eck. "Für ihn freut es mich besonders", so der Trainer, der den jungen Sturmführer dafür lobte, dass er immer wieder auch aussichtslos scheinenden Bällen nachsetzte.
"Drei Punkte, Mund abwischen. Wir wissen, dass wir besser spielen können", kommentierte Sepp Gsödl den Dreier, der unter dem Strich in Ordnung gehe.
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