Salzweg – Freyung 0:3

Von Beginn an zeigten beide Mannschaften, dass sie den Anschluss nach oben nicht verlieren wollten. Es entwickelte sich eine teilweise sehr hart geführte, aber gute Bezirksligapartie. Sowohl Freyung als auch Salzweg hatten ihre Chancen und erst ein strittiger Elfmeter, geschossen von Simon Philipp brachte den TV Freyung in der Nachspielzeit der ersten Hälfte in Führung. Die zweite Halbzeit wurde dann noch ruppiger. In der 60. Minute vollendete Eckmüller freistehend einen schönen Spielzug zum 0:2. Turbulent wurde es 15 Minuten vor dem Ende, als es – fern ab vom eigentlichen Geschehen – zu einer Rudelbildung am Strafraum der Freyunger kam. Nach einiger Aufregung und Rücksprache mit dem Linienrichter zeigte der Unparteiische dem Freyunger Tobias Irlesberger und dem Salzweger Andreas Hellinger jeweils glatt Rot. Kurios: Offenbar waren an der Schubserei aber die Salzweger Petr Kulhanek und David Prochazka sowie der Freyunger Stefan Fürst beteiligt. Dies wurde dem Schiedsrichter auch mitgeteilt, der an seiner Entscheidung aber nicht mehr rütteln ließ. Tore: 0:1 Simon Philipp (45+2); 0:2 Patrick Eckmüller (68.); 0:3 Korbinian Tolksdorf (82.). SR Daniel Lindsmeier (Osterhofen); 150.

Erhitzte Gemüter in einem ganz normalen Spiel

Zwei rote Karten gegen "Unschuldige": Salzweg und Freyung stoßen sich an Schiri Linsmeier / Das Ergebnis (0:3) ist okay

Sollte man sich so ein Spiel anschauen? Wo es um den Kaisers Bart ging zwischen dem Tabellenvierten und dem Fünften. Mit etwas Glück vielleicht den Anschluss herstellen zu den Verfolgern. Zunächst aber ein ganz normales Bezirksligaspiel. Ergebnismäßig endete es auch relativ normal – der FC Salzweg unterliegt dem TV Freyung mit 0:3. Akzeptiert von beiden Trainern. "Es war ein verdienter Sieg für uns", sagt TV-Coach Viktor Stern, "wir hatten die besseren Chancen." Bestätigt vom Gegenüber Axel Dichtl: "Am Freyunger Sieg gibt es nichts zu rütteln."

Also abgehakt und weitergeschaut? Schließlich haben beide Mannschaften weder nach unten in der Tabelle Sorgen noch Ambitionen Richtung Aufstiegsplätze. Mitnichten! Spätestens in der 76. Minute war dieses Derby nicht mehr normal, die Gemüter erhitzten sich nach den Platzverweisen gegen Gäste-Kapitän Tobias Irlesberger und FC-Mittelfeldspieler Andreas Hellinger. Schiedsrichter Daniel Linsmeier aus Osterhofen hatte den beiden Rot gezeigt, nachdem es an der Freyunger 16-Meter-Linie – fernab vom Geschehen – nach einem abgewehrten Salzweger Angriff noch zu einer Rudelbildung gekommen war.

Offensichtlich jedoch hatte es die Falschen getroffen, und der Unparteiische ließ sich trotz aller Beteuerungen nicht umstimmen. Laut Spieleraussagen waren tatsächlich die Salzweger David Prochazka und Petr Kulhanek mit dem Freyunger Stefan Fürst aneinandergeraten.

Dass es soweit kam, war fast zu erahnen, und Aktive wie Spielleiter trugen in Wechselwirkung dazu bei. Daniel Linsmeier wollte scheinbar die Begegnung – wie es oft heißt – laufen lassen. Dieser Eindruck entstand, nachdem er anfangs zwei, drei absolut Gelb-würdige Fouls nicht entsprechend ahndete. Schon da zeichnete sich eine intensive Partie ab, mit etlichen Fouls, Nickligkeiten und Verbalattacken. Die erste von neun gelben Karten (Salzweg 6) sah FC-Verteidiger Sebastian Fürstenau in der 22. Minute – das war im Nachhinein zu spät, um für Beruhigung zu sorgen. Nach den Platzverweisen war der Unparteiische bemüht, das Spiel ohne weitere Zwischenfälle über die Runden zu bringen. Die Spieler selbst schenkten sich auch nach dem 3:0 (83.) nichts. Ein hitziges Duell!

Auf telefonische Nachfrage war Daniel Linsmeier gestern zu keiner Aussage zu bewegen. Gäste-Coach Stern gerät jedenfalls in Personalnot: "Mir fehlt damit in Grainet die komplette Innenverteidigung. Stefan Fürst ist bei einer Hochzeit, Tobi Irlesberger gesperrt. Er ist auch schon am Mittwoch gegen Bernried nicht dabei. So wie ich den kenne, kann er drei Tage nicht schlafen." Auch Andreas Hellinger war nach seiner Hinausstellung unglücklich: "Ich war gar nicht in die Situation verwickelt", sagte er auf dem Weg in die Kabine. Seine Kollegen hatten sich vergebens als Fürsprecher versucht.

Der reine Sport im Telegramm: Prochazka scheitert aus spitzem Winkel an TM Martin Knödlseder (13.). Gegenüber schlägt Daniel Feucht einen Blöchl-Schuss von der Linie (17.), und Patrick Eckmüller köpft eine König-Flanke freistehend vorbei (19.). Michael Weisheitinger kommt im TV-Strafraum zu Fall – Elfmeter? (27.). Ein Kulhanek-Freistoß verfehlt um Zentimeter das Ziel (38.). Der tschechische FC-Stürmer trifft kurz vor dem Halbzeitpfiff den Ball kaum und Daniel König dafür voll – Elfmeter, den Simon Philipp verwandelt (45.+2). Hellinger schlägt Minuten nach Wiederanpfiff aussichtsreich die Kugel am langen Eck vorbei. Die Vorentscheidung in Minute 61, als Eckmüller eine schöne Kombination über Patrick Blöchl und Korbinian Tolksdorf zum 2:0 abschließt. Letztgenannter besorgt schließlich den Endstand, ehe ein Prochazka-Freistoß Minuten vor Schluss gegen den Außenpfosten schlägt.