Freyung – Zwiesel 4:1

Auf dem Kunstrasen reichten dem TV Freyung zwei starke Phasen zu einem am Ende verdienten Erfolg. Insgesamt war es jedoch ein schwaches Spiel von beiden Mannschaften. Tore: 1:0 Tolksdorf (8.); 2:0 König (14.); 2:1 Parry (28.); 3:1 Tolksdorf (73.); 4:1 Pauli (90.). SR Wolfgang Wallesch (Postau); 100.

Zwei starke Phasen reichen zum Sieg

TV beim 4:1 gegen Zwiesel nur anfangs- und gegen Ende präsent – Tolksdorf Doppeltorschütze

Über weite Strecken schlecht gespielt und trotzdem klar gewonnen – so lautet das Fazit nach dem 4:1 Sieg des TV gegen den Gast aus Zwiesel. "Das Beste sind die drei Punkte", gab Teammanager Ferdinand Pauli zu, "ansonsten haben wir uns wie immer gegen Zwiesel sehr, sehr schwer getan".

Hätte der umsichtige SR Braun (Niederalteich) den Frühjahrsauftakt der Kreisstädter auf dem Kunstrasen am Oberfeld gegen die kantigen, robusten Zwieseler bereits nach einer Viertelstunde abgepfiffen, dann würde der neutrale Betrachter über einen hochverdienten Sieg der in allen Belangen überlegenen Heimelf schreiben. Zu diesem Zeitpunkt führten Irlesberger & Co. völlig verdient mit 2:0. und wären sie ihrer Linie treu geblieben, hätte es schlimm für die Gäste enden können. Was jedoch folgte, war ein unerklärlicher Bruch im Spiel der Hausherren. Ähnliches hatten die Zuschauer in der letzten Saison an gleicher Stelle erlebt. Damals führte der TV gegen Zwiesel zur Halbzeit mit 3:0 und musste sich am Ende mit einem glücklichen Unentschieden begnügen.

"Was nützen die guten Ergebnisse in der Vorbereitung, wenn es dann im Punktspiel nicht klappt", monierte Ferdinand Pauli. "Erneut hat es sich gezeigt, dass uns Zwiesel einfach nicht liegt. Wir kommen mit der Spielweise nicht zurecht". Doch weil "die Mannschaft in der Schlussphase noch einmal zulegen konnte, hat sie letztlich verdient gewonnen". Das bestätigte auch Gust Kagerbauer, Zwieseler Urgestein und inzwischen Funktionär auf höherer Verbandsebene, also ausgewiesener Fachmann: "Schlechtes Spiel, ein einziges Gewürge, doch Freyung war etwas besser. Das Ergebnis geht schon in Ordnung".

Der TV machte zunächst so weiter, wie er in den Testspielen aufgehört hatte. Von Beginn an übernahm die Heimelf das Kommando, drückte der Begegnung den Stempel auf. Die Kreisstädter kombinierten, kontrollierten den Ball und ließen Zwiesel kaum zur Entfaltung kommen. Bereits in der 2. Minute rettete SC-Keeper Kraus mit einem Reflex nach Schuss von Daniel König. Dann wurde der Freyunger im letzten Moment abgeblockt und wenig später wurde der nach vorn geeilte Stefan Fürst bei der Ballannahme gestört und schoss knapp vorbei. Die Gäste kamen in der Anfangsphase kaum über die Mittellinie. Ihre Pässe, meist hoch und weit auf Torjäger Niedermeier, waren zu ungenau.

Zudem offenbarte die SC-Abwehr Schwächen bei Standards. Das nutzte in der 8. Minute Korbinian Tolksdorf und drückte das Leder nach einer Ecke von Patrick Blöchl aus kurzer Distanz zum 1:0 über die Linie. Die Kreisstädter setzen nach und erspielten sich ihre Chancen. Erst scheiterte Tolksdorf noch am Torwart, dann schaltete er nach einem Zwieseler Fehler blitzschnell, steckte zu König durch und der schob das Leder am herausstürzenden Schlussmann vorbei zum 2:0 ins Netz. Wenig später hätte Klaus Huber für die endgültige Entscheidung sorgen können, doch sein Schuss strich knapp über die Latte.

Es schien, als hätten sich die Gäste bereits mit der Niederlage abgefunden, doch nach einem eher harmlosen Angriff köpfte Niedermeier den Ball aus dem Strafraum zurück und Parry jagte ihn volley ins Kreuzeck – 2:1 (28.). Jetzt nahmen die Gäste Fahrt auf. Der TV spielte zunehmend ängstlicher, die individuellen Fehler häuften sich, die Souveränität war dahin. Die Aktionen der Gäste wurden aggressiver. Nun kämpften sie um jeden Ball und drückten auf den Ausgleich. Klasse reagierte TV-Schlussmann Martin Knödls- eder nach einem Freistoß. Dann lenkte er das Leder mit den Fingerspitzen über die Latte. Nach einer Stunde hatte er Glück, als ein abgefälschter Ball um Zentimeter am Pfosten vorbeistrich.

Nichts stimmte mehr im Spiel der verunsicherten Freyunger. Der Ausgleich lag in der Luft. Doch ein guter Angriff brachte die Heimelf wieder in die Erfolgsspur. Nach scharfer Hereingabe von Patrick Eckmüller reagierte Tolksdorf am schnellsten und erhöhte aus kurzer Distanz auf 3:1. Die Sicherheit war zurück, die Kombinationen liefen wieder. In der Schlussminute sprang Daniel Pauli nach Flanke von König am höchsten und köpfte über den herausstürzenden Torwart zum 4:1 ein.