Freyung – Neßlbach 1:1

Begünstigt durch eine der schwächsten Freyunger Saisonleistungen holte der abstiegsbedrohte Gast zwar einen mehr als verdienten Punkt, doch wäre auch mehr drin gewesen. Bei mehreren guten Möglichkeiten hätte die DJK bereits im ersten Abschnitt die Entscheidung zu ihren Gunsten herbeiführen können. Die einzige Freyunger Chance im gesamten Spiel nutzte Korbinian Tolksdorf nach Vorlage von Patrick Eckmüller zur zu diesem Zeitpunkt überraschenden TV-Führung (74.). Nach Foul an Ondrej Lenk verwandelte Stefan Altmann einen Strafstoß mit viel Glück (TM Martin Knödlseder war noch dran) zum 1:1-Endstand (77.). SR Julian Unrecht (Schalding); 80.

Die schwächste Saisonleistung

TV mit dem 1:1 gegen Abstiegskandidat Neßlbach gut bedient

Nach diesem Spiel hat sicher keiner gewusst, ob er lachen oder weinen soll. Nicht die Freyunger, die zwar mit dem 1:1 gegen Neßlbach das Dutzend an Siegen in Serie ohne Niederlage vollgemacht, aber halt auch ihre vielleicht schwächste Saisonleistung abgeliefert hatten, und auch nicht die Neßlbacher, die einen im Abstiegskampf nicht unbedingt eingeplanten Punkt ergattert, aber wohl eher zwei verschenkt haben!

Tatsächlich schien in den ersten 45 Minuten ein Abstiegskandidat gegen ein Spitzenteam zu spielen, nur – dass die Rollen vertauscht waren. Der gastgebende Rangvierte wirkte wie ein Kellerkind, der Gast trumpfte grad so auf, als wollte er noch zumindest um Platz 2 mitspielen. Alles begann mit einem tollen 20-Meter-Schuss von Betim, den TV-Keeper Martin Knödlseder mit einer Glanzparade abwehrte (5.). Dass in der 11. Minute Korbinian Tolksdorf nach einer Ecke weit am Neßlbacher vorbeiköpfte, sei hier nur deshalb erwähnt, weil es im ersten Abschnitt die einzige nennenswerte Offensivaktion der Kreisstädter war, die in der Folge mehrmals nur knapp an einem Rückstand vorbei schrammten.

Eine irre Szene spielte sich in Minute 15 ab: Nach tollem Neßlbacher Angriffszug war Herak völlig frei, schob das Leder unter TM Knödlseder hindurch und drehte bereits jubelnd ab. Auch auf der Gästebank wurde bereits gejubelt, denn aus dieser Perspektive hatte es tatsächlich den Anschein, als wäre der Ball ins Netz gerollt. Tatsächlich aber hatte Martin Knödls- eder – offenbar mit dem Ellbogen – den Ball noch am Kasten vorbei gelenkt. Nur zwei Minuten später war auch Knödlseder bereits geschlagen, aber nach dem schönen Außenrist-Schlenzer von Stadler ging der Ball um Zentimeter vorbei. Nach einer scharfen Hereingabe verfehlte dann Scholler um Zentimeter das Leder. Und gleich nach dem Abschlag kam der Ball zu Vitous, der aus 40 Metern abzog und Freyungs Keeper zur nächsten Großtat zwang (27.). Dann eine heikle Szene – natürlich auch im Freyunger Strafraum: Nachdem sich Felix Wallstab und Stadler verhakt hatten, forderten die DJKler vehement Elfmeter, den der im übrigen sehr gute SR Julian Unrecht wohl zu Recht nicht gab (38.).

Die letzte Großchance vor der Pause hatte Mario Enzesberger. Jener Mann, der vor Jahresfrist im Relegationsspiel gegen Neudorf in der Nachspielzeit den 1:1-Ausgleich erzielt und so entscheidend dazu beigetragen hatte, dass seine Elf überhaupt noch auf der Bezirksebene spielt, tauchte völlig frei vor dem TV-Gehäuse auf, wartete jedoch zu lange und wurde noch abgeblockt (43.).

Dass der 0:0-Pausenstand den Einheimischen schmeichelte, war selbst dem eingefleischtesten TV-Fan klar. Apropos Fans: Die Gäste stellten gut die Hälfte der sicher nicht einmal 100 Zuschauer und die sahen auch nach Seitenwechsel vom TV – so gut wie nichts! Ein Freistoß von Stefan Philipp verfehlte allerdings relativ knapp das Ziel (58.). Auch sonst waren die Gastgeber nur bei Standards halbwegs gefährlich. Aber auch die Neßlbacher waren jetzt nicht mehr so zwingend.

Immerhin schoss Vitous aus 18 Metern nur knapp über die Latte. Der Freyunger Gegenstoß war bereits abgefangen, als die DJKler in der Vorwärtsbewegung den Ball verloren. Daraus wiederum resultierte die einzige TV-Chance im gesamten Spiel. Patrick Eckmüller erkämpfte sich das Leder, passte nach innen und Korbinian Tolksdorf vollstreckte (74.). Auf Neßlbacher Seite konnte man es nicht fassen: Statt klar zu führen, lag man plötzlich im Rückstand.

Allerdings fiel nur drei Minuten später der Ausgleich. Nach einer unübersichtlichen Situation lag plötzlich Lenk am Boden, Schiri Unrecht zeigte auf den Punkt und beim folgenden Strafstoß zeigte sich, dass das Glück halt doch nicht immer nur auf eine Seite hängt. Beim Strafstoß von Altmann reagierte TM Knödlseder nämlich erneut prächtig, aber von seiner Hand aus fiel der Ball dann doch hinter die Linie – 1:1 (77.). Danach tat sich nichts mehr, und so hatte der TV, bei dem sich das Fehlen des verletzten Daniel König und des privat verhinderten Klaus Huber arg negativ auswirkte, abermals nicht verloren, jedoch – wie schon in Regen und zweimal gegen Bernried – zwei Punkte gegen einen Abstiegskandidaten eingebüßt.

Trainerstimmen:

Werner Schwarz (DJK): "Vor dem Spiel hätten wir ein Unentschieden unterschrieben, aber nach unseren Chancen in der ersten Halbzeit sind es eindeutig zwei verlorene Punkte. Wie ein Absteiger haben wir jedenfalls nicht gespielt".

Viktor Stern: "Ein katastrophales Spiel meiner Mannschaft, das schwächste in dieser Saison! Es wäre vollkommen unverdient gewesen, hätten wir mit dem geschenkten Treffer gewonnen. Sieben oder acht Spieler haben einen schwarzen Tag erwischt und so kann man in der Bezirksliga nichts gewinnen".